Über 50% der Erwachsenen leiden unter einer mittelschweren Parodontitis, mehr als 20% sind sogar an einer schweren Form erkrankt.
Dies belegt die vierte Deutsche Mundgesundheitsstudie. Damit gehen durch die Parodontitis (umgangssprachlich Parodontose) nach
dem 40. Lebensjahr mehr Zähne verloren als durch Karies.
Der Beginn der Parodontitis wird oft gar nicht bemerkt, da sie zunächst keine Schmerzen verursacht. Ausgelöst wird sie durch Bakterien.
Diese Bakterien wachsen auf harten und weichen Belägen und produzieren Stoffe, die den Zahnhalteapparat schädigen.
Das Zahnfleisch entzündet sich. Im weiteren Verlauf lockert sich der Zahn und geht schließlich verloren. Wird den Bakterien der Nährboden,
auf dem sie wachsen -der Belag- entzogen, kann diese Entwicklung gestoppt werden.
Man weiß heute, dass neben der bakteriellen Infektion auch noch eine Vielzahl anderer Faktoren die Entstehung einer Parodontitis
begünstigten: Rauchen, Grunderkrankungen wie Diabetes und Bluthochdruck, hormonelle Veränderungen wie in der Schwangerschaft,
Medikamente, Stress, schlechte Ernährung und überstehende Füllungs- und Kronenränder.
Darüber hinaus besteht auch ein gesicherter Zusammenhang mit Allgemeinerkrankungen wie bestimmten Herzerkrankungen.
Je früher eine Parodontitis erkannt wird, umso besser lässt sie sich therapieren. Wir klären schon bei der zahnärztlichen
Routineuntersuchung die Behandlungsbedürftigkeit ab. In einem ersten Schritt lässt sich die Zahnfleischerkrankung gut durch
Behandlung mit Schallscalern, schonenden Salzstrahlgeräten und Handinstrumenten ergänzt durch bakterienhemmende Spüllösungen heilen.
Bei schwereren und hartnäckigen Formen können DNS-Tests zur Bestimmung der verantwortlichen Keime mit nachfolgender
gezielter Antibiotika-Therapie und chirurgische Maßnahmen als weiterführende Therapie durchgeführt werden.
Gute Ergebnisse erzielt auch eine photodynamische Bakterienreduktion mittels eines Lasers.
Zahnfleischentzündungen und Parodontitis sind keine Erkrankungen, mit denen man einfach leben muss.
Durch gezielte Behandlung und eine optimierte häusliche Mundpflege können die Zähne problemlos erhalten werden.